Dicke Post für Bill & Co.
Jennifer und ihre Schwester... (Bild: 20 Minuten Online/Manfred Sim Toppel)
...Samantha...haben über eineinhalb Jahre an ihrem Fan-Brief an Tokio
Hotel gearbeitet. ((Bild: 20 Minuten Online/Manfred Sim Toppel)
So sehen 12 Kilometer Brief aus. Porto-Kosten? Unbezahlbar für eine 18-Jährige. (Bild: 20 Minuten Online/Manfred Sim Toppel)
Teamwork: Zusammen mit zehn bis 15 Helfern verfassten die beiden Mädchen Texte, Gedichte und Songtexte.
Erst wenn ein geringer Teil des Briefes ausgelegt wird, wird die
immense Grösse des Fan-Dokuments ansatzweise fassbar. (Bild: 20 Minuten
Online/Manfred Sim Toppel)
(Bild: 20 Minuten Online/Manfred Sim Toppel)
(Bild: 20 Minuten Online/Manfred Sim Toppel)
Liebevoll arrangierte Bild-Collagen wechseln sich ab mit... (Bild: 20 Minuten Online/Manfred Sim Toppel)
Bereits zu einem früheren Zeitpunkt konnten Jennifer und Samantha ihren
Lang-Brief in einer Sporthalle ausbreiten. (Bild: Jennifer Hefti)
Jennifer betont jedoch, dass sie damals nicht «den ganzen Brief
ausbreiten konnten. Weil es nicht genug Platz hatte.» (Bild: Jennifer
Hefti)
Wer Jennifers Zimmer betritt, weiss auf Anhieb, für welche Pop-Band ihr Herz schlägt. Ob es nun die knallorange Wanduhr mit Bill Kaulitz auf dem Zifferblatt ist, der liebevoll auf der Sofalehne ausgebreitete Fan-Schal oder die beiden Bilderrahmen mit Bill und Tom, von denen je einer rechts und links auf dem Schreibtisch Jennifer beim Arbeiten am Computer zuschaut. Überall in diesem «Tokio Hotel» findet die ostdeutsche Welterfolgsband statt. Doch ihre extremste Fan-Phase hat die Wohlerin hinter sich. Sagt sie doch: «Früher waren alle Wände mit Postern von Tokio Hotel tapeziert.»
Im hinteren Teil des Zimmers, unter der Dachschräge nimmt man danach, erst auf den zweiten Blick, wahr, wie gross die Leidenschaft der heute 18-Jährigen für Tokio Hotel sein muss oder zumindest war. Da liegt er, der vermutlich längste Fan-Brief der Schweiz: Unglaubliche 12 Kilometer Brief am Stück liegen da, auf insgesamt neun fast schon unscheinbar wirkende Papierstapel verteilt. Erst als Jennifer einige Bögen, der in Wort gefassten Tokio-Hotel-Bewunderung auf dem Boden ausbreitet, begreift man ansatzweise, wie lange dieser Brief wirklich ist. Jennifer, ihre Schwester Samantha, «mit th, wie Tokio Hotel», sowie zehn bis 15 Helfer schrieben an dem Fan-Brief mit.
«Eine Idee des Vaters»
«Am 30. April 2006 haben wir damit begonnen und etwa eineinhalb Jahre später war er fertig», erklärt Jennifer. Dabei ist das nicht ihr erster Brief, der gleich ganze Strassenzüge bedecken könnte. Die beiden Schwestern hatten bereits früher literarische Post an Bill & Co. verfasst. Damals kamen sie aber «nur» auf 1,4 Kilometer. «Aber nachdem das nichts gebracht hat, hat mein Vater gesagt, 'dann schreibt doch 12 Kilometer'. Wir wollten halt einfach die Jungs mal treffen», begründet Jennifer ihren Schreibeifer. Ausserdem wollten sie den Weltrekord brechen. Aber «wir hätten 13 Kilometer schreiben müssen. Es gibt schon einen 12-Kilometer-Brief an die Beatles.»
Eine Fortsetzung des Briefes planen die beiden jedoch nicht, «die Ideen sind nicht mehr so da», sagt Jennifer, «aber wenn es verlangt würde, würden wir es schon machen», fügt sie verschmitzt lächelnd hinzu.
Management nicht interessiert an dem Brief
Obwohl die Mädels schon mehrfach das Management und die deutsche Plattenfirma der Tokio-Jungs kontaktiert haben, war der Bescheid immer negativ. «Sie haben kein Interesse, haben sie gesagt», so Jennifer, «und die Plattenfirma hat uns nicht einmal weiterverbunden».
Natürlich ist die Frage berechtigt, was die vier deutschen Jungs, die weltweit die Welt der Teenager erobern, mit 12000 Metern Gedichten, Bild-Collagen und Texten anfangen sollen. Aber Jennifer ist Realistin genug, um zu wissen, dass Bill und Co. niemals den ganzen Brief durchlesen würden. In erster Linie geht es ihr auch vielmehr darum, «ein Zeichen zu setzen», dass Tokio Hotel erkennen, dass ihre Fans in der Deutschschweiz zu ihnen halten.
Deadline Juli 2008
Die beiden Schwestern wollen anlässlich des Genfer Konzerts von Tokio Hotel dieses Jahr noch einen letzten Anlauf nehmen, den Brief endlich der Band zu überreichen. Und wenn das wieder schief geht? «Dann werfen wir ihn vielleicht weg oder verbrennen ihn. Schliesslich wären die Porto-Kosten viel zu hoch, wenn wir den ganzen Brief per Post schicken würden», meint Jennifer resigniert. Wäre eigentlich schade, wenn dieses liebevolle Kunstwerk aus Wohlen einfach so klang- und sanglos verschwinden würde.
Source http://www.20min.ch/unterhaltung/people/story/21899264
Heavy mail for Bill & Co.Jennifer Hefti and her sister Samantha have written a fan-letter to Tokio Hotel. A fan-letter, which almost made world record history. It’s just a shame that Bill & Co. don’t want to have it.
Whoever enters Jennifer’s room knows straight away for which pop band her heart beats - Whether it’s the bright orange clock with Bill Kaulitz on the dial, the affectionately spread fan scarf over on the sofa or both the picture frames of Bill and Tom which watch Jennifer at work on the computer right and left of the desk. The internationally successful East German band has a place everywhere in this “Tokio Hotel”. Even so, her most extreme fan phase is behind the Wohlen resident. She says: “Before, all the walls were taped with posters of Tokio Hotel.”
Not until you take a second glance at the back part of her room, under the slanted roof, do you truly understand how great the now-18-year-old’s passion for Tokio Hotel must be, or at least was. There, you’d find probably the longest fan-letter in Switzerland: An unbelievable 12-kilometre-letter lies there, distributed across a total of nine almost inconspicuous paper piles. You don’t realise roughly how long this letter really is until Jennifer spreads out some of the sheets admiring Tokio Hotel in writing on the floor. Jennifer, her sister Samantha, as well as 10-15 helpers wrote the letter together.
“The father’s idea”
“We began it on April 30th 2006 and it was finished about half a year later,” explains Jennifer. And yet, it’s not her first letter which could cover entire streets. Both sisters had already previously composed literary post to Bill & Co. At that time, they ‘only’ reached 1.4 km. “But after that brought nothing, my father said, ‘then write another 12 kilometres’. We don’t want to stop until we meet the boys,” reasons Jennifer of her enthusiasm for writing. Other than that, they want to break the world record. But, “we had to have written 13 kilometres. There already is a 12-kilometre-letter to The Beatles”.
However, neither of them plans on continuing the letter. “The ideas aren’t there anymore,” says Jennifer, “but if it were demanded, we would do it,” she accepts with cunning smile.
Management are not interested about the letter
Although the girls had already contacted the management and the Tokio-boys’ German record companies multiple times, the response was always negative. “They said they’re not interested,” says Jennifer, “and the record companies didn’t associate with us again once.”
Of course, questioning what the four German boys who conquered the world of teenagers worldwide should do with 12,000 meters of poems, photo-collages and text is justified. But Jennifer is realistic enough to know that Bill & Co. would never read the whole letter through. Therefore, it’s also up to them “to set an example” in just the first line, so that Tokio Hotel recognise that their fans in German Switzerland support them.
Deadline July 2008
Both sisters still want to make one last attempt to finally submit the letter to the band on the occasion of Tokio Hotel’s concert in Geneva this year. And if it goes badly again? “Then we might throw them away or burn them. After all, the postage costs would be much too high if we were to send the entire letter by post,” reckons Jennifer resignedly. It would be a real shame if this affectionate work of art from Wohlen was to be wasted.
Traduction Narin pour http://tokiohotel.org.uk